Geschichte: Vergessen XVII

Darius keuchte.
Mit schweißüberströmten Gesicht sah er herüber zu den schwach flimmernden Geistern, die in den brennenden Überresten des Hauses standen. Seine Hand zitterte, als er sich am Stamm eines der vertrockneten Bäume abstützte.
Mit der anderen strich er sich einige feuchte Strähnen aus der Stirn, die sich aus seinem Zopf gelöst hatten.
Schwer atmend wandte der Exorcist sich ab, als sein Blick auf die Rinde unter seinen Fingern fiel.
Sie verfärbte sich vor seinen Augen und ein dunkler, moderiger Fleck kroch über den Stamm zur Krone hinauf.
Ruckartig zog der alte Mann die Hand weg.
“Scheiße!“, entfuhr es ihm.
Er stolperte zurück, die Hand in seinem langen Mantel verborgen. Schrecken stand in seinem Gesicht, nun, da er bemerkte, wie unter seinen Füßen das Gras verfaulte.
“Verflucht!“, mit einiger Mühe zwang er sich, stehen zu bleiben. Währenddessen breitete sich die Fäulnis um ihn stetig aus.
Langsam beruhigte sich seine Atmung und er begann, die Augen fest zugekniffen, mit leiser Stimme lange ungehörte Worte zu murmeln.
Kaum hörbar mischten sie sich unter das Rascheln der Blätter, ein stetes Flüstern, das anschwoll und wieder fiel wie die Wogen des Meeres.
Die Fäulnis wurde langsamer, Darius' Worte zogen sie zurück.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.08.18 16:21.

Spannend :-) Ich freue mich auf die Fortsezung!